Mit "Kaffeehauskultur" zum neuen Kulturleitbild

 

Wie können wir über Themen und Inhalte des neuen Kulturleitbildes mit möglichst vielen Menschen diskutieren? Wie können wir Sichtweisen und Thesen abholen und allen Interessierten die Möglichkeit geben sich aktiv einzubringen? Klassische Gruppendiskussionen stoßen hier schnell an ihre Grenzen. Ein innovativer, jedoch bewährter Ansatz, ist das „World Café“. Angelehnt an das Konzept eines klassischen Kaffeehauses, sind die TeilnehmerInnen eingeladen, in Kleingruppen zu vorgegeben Fragestellungen zu diskutieren. Die Ergebnisse aus den sechs landesweiten Workshops fließen dann in das Abschlusspapier des Diskussionsprozesses ein.  

 

 

 

Was ist ein World Café und wie läuft es ab?

 

Ein World Café ist eine Workshop Methode, die Menschen zum Dialog in angenehmer Atmosphäre einlädt, mit dem Ziel verschiedene Sichtweisen zu vorgegebenen Fragestellungen zu diskutieren. Ein World Café besteht aus mehreren Runden. Dazu wird in Kleingruppen zu verschiedenen Fragestellungen rund um ein Thema diskutiert. Die Fragen sollen zum Dialog einladen und den gemeinsamen Austausch fördern. Im Vordergrund steht nicht eine Lösung für ein Problem zu finden oder einen Konsens, sondern viel mehr darum unterschiedliche Sichtweisen auszutauschen und relevante Aspekte zu dokumentieren. Nach ca. 20 Minuten endet die erste Runde und die TeilnehmerInnen werden gebeten sich neue Gesprächspartner zu suchen und zum nächsten Thema zu diskutieren.

 

 

 

Wie werden die Ergebnisse gesichert?

 

Um das Gesagte zu notieren, liegt auf jedem Tisch eine beschreibbare Tischdecke bereit und Stifte für alle TeilnehmerInnen. Es ist ausdrücklich erwünscht diese zu beschreiben, zu bemalen oder Verbindungen zwischen Themen herzustellen. Nach 2 Runden, werden diese Ergebnisse geerntet. Dazu werden die Tischdecken gut sichtbar im Raum aufgehängt und alle haben die Möglichkeit bei einem gemütlichen Ausklang diese anzusehen. Im Anschluss an die Veranstaltungen werden die Ergebnisse gesichert, digitalisiert, nach Themenschwerpunkten sortiert und fließen in den weiteren Prozess mit ein.

 

 

 

Warum ein World Café?

 

Wie bei jeder Methode kommt es auf den richtigen Einsatzweck an. Damit ein World Café gut funktioniert, die Gruppen wissen worüber sie sich unterhalten sollen und die Ergebnisse einen wertvollen Beitrag zum Gesamtprozess liefern, ist eine gute Vorbereitung essenziell. Im Vorhinein müssen die Fragen klar und präzise formuliert sein und zu einem spannenden Dialog einzuladen. Und, im Nachhinein muss sichergestellt werden, dass die Ergebnisse in die nächsten Prozessschritte einfließen. Trotz des Aufwands für Vor- und Nachbereitung, gibt es wesentliche Vorteile des World Cafés gegenüber einer klassischen Diskussionsrunde:

 

§  Das World Café funktioniert mit 20 Personen, aber auch mit 100+

 

§  Es kann in relativ kurzer Zeit durchgeführt werden

 

§  Durch die Kleingruppen wird eine angenehme Atmosphäre geschaffen

 

§  Jede/r TeilnehmerIn hat die Möglichkeit sich aktiv einzubringen

 

§  Die Ergebnisse werden sofort schriftlich festgehalten

 

 

 

Das World Café ist zielführend, wenn viele Menschen eingeladen sind Ihre Meinung beizutragen, es facettenreiche Fragestellungen zu beantworten gibt und das ehrliche Interesse vorhanden ist, sorgsam mit den Ergebnissen umzugehen. Dann kommt es zu angeregten Gesprächen, interessanten Einblicken und spannenden Thesen für die Zukunft.

 

 

 

Autorin: Mag. (FH) Patricia Stark, MBA

 

Patricia Stark ist selbständig und hat in den letzten Jahren viele Unternehmen bei der Gestaltung von innovativen Lösungen und von co-kreativen Innovationsprozessen begleitet. Daher weiß sie wie wichtig es ist, alle Stakeholder in den Entwicklungsprozess neuer Konzepte und Vorhaben zu involvieren. Sie begeistert gerne junge Menschen für innovative Themen und unterrichtet nebenberuflich an Fachhochschulen und Universitäten.

 

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